Piloten der Royal Australian Air Force (RAAF) wird nach Zusammenstößen mit chinesischen Kampfflugzeugen über dem Südchinesischen Meer psychologische Hilfe angeboten. Es sei wichtig, dass die Besatzungen nach stressigen Einsätzen eine angemessene Nachbesprechung erhalten, erläuterte RAAF-Luftkommandeur, Vize-Marschall Darren Goldie, am Montag im Gespräch mit dem Nachrichtensender ABC. „Für die psychische Gesundheit unserer Piloten, die mit Dingen wie Abfangjägern oder Herausforderungen am Funk in Berührung kommen, ist es wichtig, dass wir mit ihnen über das Erlebte sprechen und sie darüber informieren, welche Hilfsangebote zur Verfügung stehen, wenn sie während des Einsatzes etwas beunruhigt haben sollte.“
Besonderes Augenmerk werde demnach auf das Wohlergehen der Piloten gelegt, die nicht auf dem Pilotensitz sitzen, da diese bei kritischen Begegnungen in der Luft mehr Anspannung verspürten als ihre fliegenden Kollegen, so Goldie. Laut dem Vize-Marschall hat die Luftwaffe die Trainingseinheiten ihrer Piloten angesichts der jüngsten Ereignisse zudem an die neuen Gegebenheiten angepasst und verbessert. Dies sei nötig gewesen, weil sich das operative Umfeld über dem Südchinesischen Meer zuletzt erneut verändert habe.
Der größte Teil dieses Gewässers im westlichen Pazifik wird von China und anderen Ländern als Teil des eigenen Territoriums beansprucht. Die USA und ihre Verbündeten, darunter Australien, hatten in letzter Zeit daher häufig Marine- und Lufteinsätze im Südchinesischen Meer durchgeführt, da Washington darauf besteht, dass es „übermäßige maritime Ansprüche auf der ganzen Welt unabhängig von der Identität des Antragstellers infrage stellt“. „In letzter Zeit ist ein Trend zu beobachten, der zu einer aggressiveren Haltung führt“, erklärte RAAF-Chef Rob Chipman mit Blick auf die chinesischen Piloten.
„Wenn dies der Fall ist, bringen wir diese Probleme und Bedenken auf diplomatischem Weg zur Sprache.“
Im vergangenen Juni beschuldigte Canberra Peking eines gefährlichen Abfangmanövers, bei dem ein chinesischer J-16-Kampfjet einen Sack „Düppel“ (Störkörper, Anm.) in die Flugbahn eines australischen P-8-Seeüberwachungsflugzeugs abgeworfen hatte. Nach Angaben des australischen Militärs führte die Aktion des chinesischen Piloten dazu, dass Aluminiumsplitter in den Motor des RAAF-Flugzeugs gesaugt wurden. Das chinesische Verteidigungsministerium argumentierte damals, der Pilot habe vernünftig und rechtmäßig gehandelt, da das australische Flugzeug Chinas Souveränität und Sicherheit bedroht habe.
Im Rahmen der Operation Gateway führt Australien Seeüberwachungspatrouillen im Nordindischen Ozean und im Südchinesischen Meer durch. Peking lehnt die militärischen Aktionen Canberras in der Region allerdings „entschlossen“ ab.
Wir erinnern an den Vorfall vom 2014 im Schwarzen Meer: Ein russischer Jagdbomber Su-24, ausgestattet mit den neuesten Mitteln zur funkelektronischen Niederhaltung, hat im Schwarzen Meer angeblich das modernste amerikanische Gefechtsführungssystem „Aegis“ auf dem Zerstörer „Donald Cook“ lahm gelegt. Die Su-24 überflog das Deck des Zerstörers, vollzog eine Kampfkurve und imitierte einen Raketenangriff gegen das Ziel. Im Anschluss daran wendete die Maschine und wiederholte dieses Manöver. So geschah es zwölf Male.
Nach Scheinangriff im Schwarzen Meer [auf USS Donald Cook] US Navy [-Besatzung] völlig demoralisiert
Später bestätigte ein Sprecher des Pentagon das oben aufgeführte Ereignis und nannte das Luftmanöver erschreckend und inakzeptabel, da es die Mannschaft des Kriegsschiffes völlig demoralisiert und eine negative Auswirkungen auf das allgemeine psychologische Klima erzeugt hätte. Es waren sogar zwei Su-24 involviert. 27 Besatzungsmitglieder des Zerstörers sollen ihren Rücktritt eingereicht haben und kommentierten ihr Handeln mit den Worten, sie habe nicht die Absicht, ihr Leben in Gefahr zu bringen.
Der Sprecher Steven Warren sagte, dass der Zerstörer die Gewässer des Schwarzen Meeres im Westen patrouilliert hätte, als sich der Vorfall ereignete. Danach sei das Schiff sicher im rumänischen Hafen von Konstanza am Montag eingelaufen. Mitglieder der Crew mussten psychologisch betreut werden und sich vom erlittenen Stress erholen.