Die deutsche Wirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. Unter dem Druck dramatisch steigender Energiekosten und anderer ungünstiger Rahmenbedingungen sind allein seit 2022 tausende Unternehmen insolvent gegangen. Wir fassen in diesem Ticker die wichtigsten Entwicklungen und Neuigkeiten zusammen.

Beratungsunternehmen McKinsey: Deutschland droht bei Strom eine „erhebliche Versorgungslücke“

Deutschland wird seinen Strombedarf in Zeiten der Spitzenlast in absehbarer Zeit nicht mehr aus eigener Kraft decken können. Zu diesem Schluss kommt das Beratungsunternehmen McKinsey nach eigenen Berechnungen. So droht bereits im Jahr 2025 eine Versorgungslücke von vier Gigawatt die bis 2030 auf 30 Gigawatt anwachsen wird.

In den Erläuterungen zum neuen „Energiewende-Index“ von McKinsey wird laut der Welt am Sonntag hervorgehoben:

„Damit steuern wir in eine erhebliche Unterdeckung zu: Eine Kapazität von 30 Gigawatt entspricht etwa 30 thermischen Großkraftwerken.“

Ferner heißt es in der Analyse rund um den McKinsey-Energieexperten Thomas Vahlenkamp: „Insgesamt treten Versorgungslücken im Jahr 2030 knapp 100 Mal auf“. Etwa jede zweite dieser Versorgungslücken wird mehr als fünf Stunden andauern. „Die längste Phase dauert ungefähr 21 Stunden an“. Die Studienautoren resümieren:

„Deutschland war lange Zeit Spitzenreiter, wenn es um sichere Stromversorgung ging. Inzwischen wird allen Stromnutzern klar: ‚Spitzenreiter war gestern‘.“

Teuerung bei Lebensmitteln bringt viele Deutsche in Existenznot

Die Deutschen leiden zunehmend unter steigenden Lebensmittelpreisen. Die Teuerung bei Lebensmitteln ist in der Bundesrepublik außergewöhnlich hoch. Die Preise für sie lagen im Februar um 21,8 Prozent höher als vor einem Jahr.

Wie das Springerblatt Welt berichtet, sind die Folgen für immer mehr Deutsche dramatisch. Jeder dritte Deutsche müsse inzwischen auf Rücklagen zurückgreifen, um die täglich anfallenden Ausgaben bezahlen zu können. Doch viele hätten gar keine Ersparnisse. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf eine Umfrage der Postbank.

Rund 2.100 repräsentativ ausgewählte Bürger über 18 Jahren wurden gefragt, wie sich die Preissteigerung auf ihre finanzielle Lage auswirkt.  58,1 Prozent der Befragten gaben an, dass sie deutlich mehr Geld aufwenden müssen. 16,9 Prozent erklärten sogar, aufgrund der gestiegenen Preise kaum noch ihre Lebenshaltungskosten bezahlen zu können. Damit geraten sie in existenzielle Not. Nur 3,6 Prozent bemerken nichts oder kaum etwas.

Haushalte mit geringem Einkommen sind besonders stark betroffen. Von den Ärmeren lösen daher laut Umfrage 41,3 Prozent ihre Rücklagen auf, um die täglichen Ausgaben bestreiten zu können. Knapp jeder dritte Haushalt mit einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 2.500 Euro verfügt über keine Rücklagen.

Wollen Sie Luxus? Essen Sie Gurken …

Der Preis machte eine Salatgurke zum TikTok-Star: Eine Kundin hatte sie in einem Edeka-Markt für ganze 3,29 Euro erworben. Edeka hat der Presse bestätigt, dass dieser Preis echt ist, betonte allerdings, in den meisten Märkten koste eine Gurke nur 2,99 Euro.

Auch für Paprika werden derzeit vielerorts Rekordpreise verlangt; das Kilo kann bis zu zehn Euro kosten. Dabei spielt natürlich auch die Tatsache eine Rolle, dass diese Gemüse zurzeit überwiegend aus weiter entfernteren Ländern wie Spanien oder Marokko importiert werden. Aber Hauptpreistreiber sind auch in diesem Fall die Energiekosten. Und an diesen Produkten zeigt sich besonders deutlich, dass die Inflation bei Lebensmitteln noch deutlich höher liegt als die Inflation insgesamt – nämlich über 20 Prozent. Im Januar lag er bei Gemüse sogar bei 26,1 Prozent.

Dabei kommen die deutschen Verbraucher noch ganz gut weg. In Großbritannien bleiben die Gemüseregale der Supermärkte immer öfter ganz leer, sodass bereits Begrenzungen verhängt wurden, wie viele Gurken oder Tomaten ein Kunde erwerben darf. Eier sind dort teilweise gar nicht mehr zu haben.

Von Neo

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