Schließung von Teilen der Produktion in Ludwigshafen

BASF rechnet in seiner heutigen Mitteilung mit dem Standort Europa ab. Teile der Produktion schließen, Produkte kommen dann aus Übersee.

Der weltweit größte Chemiekonzern BASF ist auch ein Eckpfeiler des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Heute hat man seine Berichterstattung zum Geschäftsjahr 2022 präsentiert. Die Finanzdaten sind eigentlich weniger interessant. Deswegen nur in Kürze: Jahresumsatz +11 %, Gewinn (EBIT vor Sondereinflüssen) minus 11,5 Prozent. Interessant ist, was die BASF zu Kosteneinsparungen und der Verlagerung von Teilen Produktion sagt, und vor allem auch, wie man es sagt.

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Es ist eine regelrechte Abrechnung mit einem stagnierenden Europa, und dem gleichzeitigen Aufschwung anderer Kontinente. Oben drauf noch die teuren Energiekosten und eine immer größere Bürokratie in Deutschland machen BASF wohl die Entscheidung leicht, einige Produktionsbereiche in Ludwigshafen dicht zu machen. Wie man es schreibt – die Anforderungen der Kunden hierzulande werden dann aus ausländischen Werken befriedigt, teils sogar aus Werken in Übersee. Wenn einem das nicht zu denken gibt, was dann? Wollte man sich im Nachgang der Corona-Pandemie in Deutschland nicht unabhängiger von Lieferanten aus Übersee machen? BASF bewirkt gerade mit seiner betriebswirtschaftlichen Entscheidung das Gegenteil. Aber man kann es dem Konzern kaum verdenken. Man darf wohl erwarten, dass grüne Bürokratie in den nächsten Jahren in Europa immer weiter zunimmt? Aber kommen wir nun zu den konkreten Aussagen des Konzerns.

BASF-Chef mit Abrechnung des Standorts Europa

BASF-Chef Martin Brudermüller lässt sich heute so zitieren: „Die Wettbewerbsfähigkeit der Region Europa leidet zunehmend unter Überregulierung. Sie leidet auch immer mehr unter langsamen und bürokratischen Genehmigungsverfahren und vor allem unter hohen Kosten für die meisten Produktionsfaktoren. All dies hat bereits über viele Jahre das Marktwachstum in Europa im Vergleich zu anderen Regionen gebremst. Zusätzlich belasten jetzt die hohen Energiepreise die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit in Europa.“

Kosteneinsparungen und Stellenabbau

Das Kosteneinsparprogramm, das 2023 und 2024 umgesetzt wird, zielt laut aktueller Mitteilung von BASF darauf ab, die Kostenstrukturen in Europa und vor allem in Deutschland an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Es sollen jährlich Kosteneinsparungen von mehr als 500 Millionen Euro in Einheiten außerhalb der Produktion geben. Etwa die Hälfte dieser Einsparungen werden am Standort Ludwigshafen erwartet. Es soll auch eine konsequente Bündelung von Dienstleistungen in Hubs, die Vereinfachung von Strukturen in der Leitung von Unternehmensbereichen, der bedarfsgerechte Zuschnitt von Business Services sowie die Effizienzsteigerung von F&E-Aktivitäten geben. Weltweit werden sich die Maßnahmen unterm Strich voraussichtlich auf rund 2.600 Stellen auswirken – diese Zahl beinhaltet neu zu schaffende Stellen, vor allem in den Hubs.

Details zu Produktionsschließungen in Deutschland

BASF äußert sich aktuell auch über die wichtigsten Veränderungen am Verbundstandort Ludwigshafen. Die Caprolactam-Anlage wird geschlossen, sowie einer der beiden Ammoniak-Anlagen, sowie von damit verbundenen Düngemittelanlagen. Die Kapazität der Caprolactam-Anlage von BASF in Antwerpen in Belgien „kelt. Die europäischen BASF-Kunden werden laut aktueller Mitteilung auch zukünftig zuverlässig mit TDI beliefert – über das weltweite BASF-Produktionsnetzwerk mit Anlagen in Geismar/USA, Yeosu/Korea und Schanghai/China.

Die Ironie an der Geschichte

Werden die Grünen in den nächsten Jahren die Tatsache feiern, dass der CO2-Ausstoß in Deutschland deutlich sinkt, weil man so viele Einsparmaßnahmen umgesetzt hat, und Privathaushalte und Unternehmen nachhaltiger wirtschaften? Der traurige Hintergrund dürfte sein: Weil Industrie aus Deutschland abwandert, kann man sich hierzulande auf die Schulter klopfen, dass man seine Klimaziele erreicht. Wertschöpfung und Aufbau von Wohlstand finden dann eben in Übersee statt. Dazu sagt BASF heute, im Wortlaut: „Die strukturellen Veränderungen werden auch zu einer deutlichen Reduzierung des Strom- und Erdgasbedarfs am Standort Ludwigshafen führen. Dadurch werden die CO2-Emissionen in Ludwigshafen um rund 0,9 Millionen Tonnen pro Jahr sinken; dies entspricht einer Reduzierung der weltweiten CO2-Emissionen von BASF um rund 4 Prozent.“

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Quelle

Von Morpheus

Ein Gedanke zu „BASF: Die Abrechnung mit dem Standort Europa. Deindustrialisierung Deutschlands schreitet voran!“

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