Die Warnung kam zwar vom russischen Staats-TV. Doch die Drohung, die dort ein einflussreicher Journalist gegen Großbritannien aussprach, rückt eine Monsterwaffe in den Vordergrund, die Experten lange Zeit für völlig überbewertet hielten. Es handelt sich um die Unterwasserdrohne namens „Poseidon“, die radioaktive Riesen-Tsunamis auslösen soll.
Der Chef der staatlichen Nachrichtenagentur Rossija Sewodnja und langjährige Mitarbeiter des Staatsfernsehens, Dmitri Kisseljow, oft als „Chef-Propagandist des Kreml“ bezeichnet, ist der einzige Journalist Russlands, der nach der Krim-Annexion wegen seiner drastischen Haltungen auf die Sanktionsliste der EU gesetzt wurde.
Nun hat Kisseljow erneut zugeschlagen. In einer Sendung des russischen Staatsfernsehens drängt er Präsident Wladimir Putin dazu, die gefährlichste Nuklearwaffe Russlands gegen Großbritannien einzusetzen und von der Landkarte zu wischen – wegen der Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. Die Waffe, so Kisseljow, sei in der Lage, „Großbritannien in den Tiefen des Ozeans zu versenken“.
Die tödliche Poseidon
In einem CNN-Beitrag aus dem Jahr 2021 werden „offizielle russischen Quellen“ zitiert, die von einer Sprengkraft von „mehreren Megatonnen“ sprechen. Das Wasser würde zudem eine hohe Dosis radioaktiver Strahlung an Land spülen, die es für Jahrzehnte unbewohnbar machen würde. Bei diesen Daten ist jedoch äußerste Vorsicht geboten, da sie sich unabhängig kaum überprüfen lassen.
Polnischer General: Ukraine steht kurz vor der vollständigen Niederlage
Experten nahmen Hinweise auf Putins atomare Wunderwaffe „Poseidon“ nicht ernst
Die ersten Hinweise auf die Entwicklung einer solch furchterregenden Atombombe tauchten bereits im Jahr 2015 auf. Doch damals, nach der russischen Annexion der Krim, wurden diese Hinweise meist als Wunschdenken oder Überheblichkeit Putins abgetan. Ihm wurde nicht zugetraut, die strategische Abschreckung Russlands modernisieren zu können.Selbst 2018, als Putin das „Poseidon“-Projekt erläuterte, hielten es viele Fachleute im Westen noch immer für Zukunftsmusik. Doch inzwischen gilt als wahrscheinlich, dass die Russen bereits seit 2008 an dieser nuklearen Unterwasser-Drohne arbeiten.
Und seit spätestens einem Jahr ist auch der Öffentlichkeit bekannt, dass diese Monsterwaffe viel weiter entwickelt ist als bis dahin vermutet. Denn Anfang April 2021 teilte Norwegens Geheimdienstschef Nils Andreas Stensones dem US-Nachrichtensender CNN mit, dass Putins „Poseidon“ sich bereits in der Testphase befinde. Offenbar hatte das norwegische Militär die Unterwasserdrohne beobachtet. Dies könnte in einem Haupteinsatzgebiete des Geheimdienstes gewesen sein: in der Barentsee und der Arktis.
Nukleare Tsunami-Bombe Poseidon Teil von Russlands Vergeltungsschlags
Das Projekt „Poseidon“ ist Teil einer Aufrüstung , mit der Putin nicht nur die Souveränität von Russland bewahren, sondern den Aufstieg als globale Großmacht festigen wolle. „Internationale Konflikte sollen künftig nie ohne und schon gar nicht gegen russische Interessen gelöst werden können“, schrieb Thomas Jäger, Politik-Experte für FOCUS, in einem Gastbeitrag vor einem Jahr. „Niemand soll Russland drohen können und seine endlosen Grenzen bedrohen.“„Poseidon“, so Jäger, sei Teil der russischen Antwort auf die Bestrebungen der USA, Interkontinentalraketen aus dem Weltraum ausschalten zu können. Gemeinsam mit der Hyperschallrakete „3M22“, auch „Zirkon“ genannt, baue Russland seine neue Phalanx der atomaren Abschreckung auf.
Auch gegen „Zirkon“ gibt es bislang offenbar keine Abwehrmöglichkeiten: Sie fliegt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 6000 km/h zu schnell, um abgeschossen werden zu können und kann ebenfalls mit einem Nuklearsprengkopf ausgestattet werden. Eine ähnliche Hyperschallrakete hat Russland erstmals in der Ukraine im Sommer 2022 eingesetzt.
Russlands neue Interkontinentalrakete Sarmat kann angeblich weltweit Ziele erreichen
Dazu sind bereits ab Herbst 2022 die schweren Interkontinentalraketen „RS-28 Sarmat“ (NATO-Codename „SS-X-30 Satan 2) im Einsatz.
Die mit Flüssigtreibstoff angetriebene Sarmat soll eine Gesamtmasse von 208 Tonnen haben, 35 Meter lang sein und eine Maximalreichweite von 18.000 Kilometern besitzen, sowie aus Raketensilos oder LKW gestartet werden. Verglichen mit der amerikanischen Minuteman III wäre die Sarmat damit ungefähr sechsmal so schwer und doppelt so lang. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Entwicklung sei unter anderem eine Reaktion auf das US-System Prompt Global Strike.
Laut Generaloberst Sergej Karakajew (Befehlshaber der strategischen Raketentruppen des russischen Militärs) soll die Rakete mehrere Awangard-Stratosphären-Gleitflugkörper transportieren können. Die russische Angabe, sie könne über 15 MIRV-Nuklearsprengköpfe befördern, wird von Nuklearwaffen-Forschern der Federation of American Scientists als übertrieben angesehen, sie gehen von maximal 10 Sprengköpfen aus. Die RS-28 soll über eine leistungsstarke erste Raketenstufe verfügen. Somit soll sie schneller als bisherige Interkontinentalraketen die unteren Atmosphärenschichten durchqueren. Dadurch wird eine Lokalisierung durch weltraumbasierte Sensoren erschwert, bzw. unmöglich. Die Geschwindigkeit der Awangard-Stratosphären-Gleitflugkörper liegt bei etwa 33.000 km/h.
Die Frage ist: Soll Russland Poseidon gegen Großbritannien einsetzen, um die Köpfe der NATO-Kriegstreiber zu kühlen?!…
[…] Einflussreicher Journalist droht Großbritannien mit „Poseidon“ Tsunami-Drohne im russischen Sta… […]