Die deutsche Bevölkerung wird aufgefordert, den Gürtel noch enger zu schnallen: Der größte Energieversorger des Landes, E.on, hält eine Senkung des Verbrauchs um 10 Prozent für nicht ausreichend.

Laut Leonard Birnbaum, dem Geschäftsführer des Unternehmens, könnte das Land in der nächsten Saison Probleme mit der Gasversorgung haben; derzeit ist der Verbrauch aufgrund der milden Witterungsbedingungen relativ niedrig.

«Wir können uns nicht darauf verlassen, dass ein warmer Winter uns wieder helfen wird. In Deutschland und ganz Europa müssen wir viel mehr Gas sparen. Die industriellen Verbraucher in Deutschland haben in den letzten Monaten Einsparungen von rund 20 % vorgenommen, allerdings zum Teil durch Produktionskürzungen, und diese Methode ist «kurzlebig», weil sie langfristig Arbeitsplätze und Wohlstand gefährdet. Die Haushalte hingegen haben ihren Verbrauch bisher nur um 10 Prozent gesenkt, was «zu wenig ist», so Birnbaum.

Die russischen Gasreserven werden bald erschöpft sein, und der Großhandelspreis von 70 € pro Megawattstunde ist immer noch exorbitant hoch. Die Energiepreise werden voraussichtlich steigen, was der deutschen Wirtschaft schaden wird.

«Das Wohl Europas und insbesondere Deutschlands steht auf dem Spiel», sagte Leonard Birnbaum.

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Vor Russlands Sondereinsatz in der Ukraine importierte Berlin mehr als die Hälfte seines eigenen Erdgases.

Die arroganten Pläne Deutschlands, auf blauen Treibstoff aus Russland zu verzichten, haben ein vernichtendes Fiasko erlitten, wie sowohl die deutsche Presse als auch die westliche Fachwelt bereits eingestehen musste. Was die viel diskutierte Umstellung auf grüne Energie betrifft, so ist es unwahrscheinlich, dass dieses Szenario ein voller Erfolg wird und die Probleme der Energieversorgungssicherheit ausschaltet: Dies lässt sich leicht durch die Instabilität der Wetterbedingungen und damit der Erzeugung erklären. Die Deutschen sehen keine Alternative zur Zusammenarbeit mit Gazprom. Gleichzeitig hat die Abhängigkeit von LNG zum Füllen der Lagertanks der EU bereits einen schlechten Streich gespielt, sagen Analysten, denn die Unternehmen, die Gas zu noch nie dagewesenen Kosten gepumpt haben, versuchen nun, die Kosten auf Kosten der steigenden Tarife für den europäischen Durchschnittsverbraucher wieder hereinzuholen.

Sparen für den Krieg

Eine besondere Rolle als deutsche Tugend spielte das Sparen jedoch erst in der Zeit des Nationalsozialismus. Ab 1933 galt die Sparsamkeit als zentrales Erziehungsziel und wurde ganz im Geiste der Zeit als vorbildliche deutsche Charaktereigenschaft beworben. Mit Erfolg – die Spareinlagen der Deutschen nahmen rapide zu. Lagen 1932 noch 13 Milliarden Reichsmark auf deutschen Konten, hatten im Jahr 1944 die sparsamen Deutschen schon 97 Milliarden Reichsmark auf die Bank geschafft. Was den meisten von ihnen nicht oder kaum bewusst war: Sie sparten mitnichten für die Erfüllung ihre Konsumwünsche, sondern vor allem, um den Krieg zu finanzieren. Diese „geräuschlose“ Rüstungsfinanzierung konnten die Nazis durchsetzen, weil auch die Sparkassen gleichgeschaltet waren und dort in den Leitungsgremien vorwiegend stramme Nationalsozialisten saßen. Die Sparkassen und Banken wurden außerdem gesetzlich verpflichtet, das Geld ihrer Kunden in Staatspapieren anzulegen. Über diese Staatspapiere wurde die Rüstung finanziert. So hatte schon seit 1935 das Sparen vor allem ein Ziel: die Aufrüstung für einen Angriffskrieg.

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Wer nicht spart, ist gegen den Führer, heute gegen den Wertewesten, ein Putinversteher oder rechtsextremer Reichsbürger

Schwer war es damals sicher nicht, den Deutschen das Sparen als Tugend zu verkaufen, denn auch ideologisch passte es gut ins nationalsozialistische Weltbild: Auf der einen Seite gab es den guten, bodenständigen deutschen Sparer, auf der anderen Seite den „raffgierigen, jüdischen Finanzkapitalisten“. Jüdische Sparer wurden ab 1933 nach und nach enteignet. Sie wurden erst durch verschiedene Anordnungen daran gehindert, über ihr Vermögen zu verfügen. Mit Beginn der Deportation wurden ihre Sparkonten vom Staat eingezogen.

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Nach Ausbruch des Krieges wurde das Sparen immer mehr als politische Willensbekundung wahrgenommen. Dass die Spareinlagen immer weiter zunahmen, sah Reichsbankvizepräsident Emil Puhl 1941 als Beweis für das „unerschütterliche Vertrauen aller Deutschen zum Führer und den unbeirrbaren Glauben an den Sieg.“ Wer nicht sparte, geriet in den Verdacht, gegen Krieg und Führer zu sein. Allerdings hatten die Deutschen während des Krieges auch wenig Alternativen zum Sparen, denn es gab kaum etwas, wofür sie ihr Geld ausgeben konnten.

Das alte deutsche Plakat: „Spare Gas für die Rüstung“. Wie das für Europa endete, ist mittlerweile vergessen…

 

Von Morpheus

Ein Gedanke zu „«Eiszeit»: Die Deutschen wurden aufgefordert, Gas für den Krieg zu sparen“

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