Deutsche Atombombe? Russland überzeugt, dass sich Deutschland eigene Atomwaffen beschafft
Wie nimmt Russland Europa und insbesondere Deutschland wahr? Ein russischer Politologe gibt Einblick darauf, dass in Russland von der Bedrohung einer deutschen Atombombe die Rede ist.
Für den einflussreichsten Politologen Russlands ist das 100-Milliarden-Euro-Paket ein eindeutiger Beweis dafür, dass sich Deutschland militarisiert und aufrüstet. Auch die deutsche Bundeswehr soll damit gefördert werden. Timofey Bordachev schreibt: „Für den Rest der Menschheit ist es die größte Quelle militärischer Bedrohungen.“
Deutschland würde sich eigene Atomwaffen beschaffen
Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar hat Deutschland seinen Ton gewechselt, so Bordachev. Europa rüstet auf, wappnet sich und vor allem vor Deutschland wird in dem Artikel gewarnt:
In einer Situation, in der sich die europäische Weltordnung in einer so massiven Krise befindet, dass radikale militärische Lösungen möglich geworden sind, könnte die natürlichste Lösung in der Tat darin bestehen, dass Deutschland sich eigene Atomwaffen beschafft.
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Viele deutsche Politiker zeigen nun ihre Entschlossenheit, sich Russland entgegenzustellen, und zwar nicht nur in Bezug auf die Ukraine, sondern auch in einem breiteren geografischen und zeitlichen Rahmen.
Es ist ein beunruhigendes Bild, welches Russland von Deutschland hat. Fakt ist jedoch, dass in Europa Frankreich die einzige Atommacht darstellt. Der Rest der EU-Mitgliedstaaten hat den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, der ihnen unterbindet, Nuklearwaffen zu entwickeln, wie der Focus berichtet.
Geschichte Europas mit Atomwaffen
Europa hat die letzten Jahrzehnte in der Sicherheit einen gewaltlosen Weg gewählt, doch haben Atomwaffen in Europa geschichtlich schon seit fast 60 Jahren ihren Platz, wie auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung zu lesen ist.
Seit dem Kalten Krieg sind Sonderwaffen in der Bundesrepublik gelagert. Zeitweise hätten die USA laut Historiker:innen um die 5.000 Kernwaffen in Deutschland aufbewahrt.
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Was sich heute in Deutschland befindet, sind Trägerflugzeuge für amerikanische Atomwaffen. Falls es zu einem Angriff kommen sollte, würden deutsche Pilot:innen der Bundeswehr die Atomwaffen zum Ziel bringen.
Insgesamt sollen über 100 Kernwaffen in sechs NATO-Ländern aufbewahrt werden. Um die zwanzig davon sollen in Büchel, Rheinland-Pfalz, für den Ernstfall stationiert sein.
Dies zeigen diverse Beispiele aus der nahen Vergangenheit: Jung lehnt Atombomben-Forderung von Scholz ab
Berlin – Rupert Scholz, Verteidigungsminister in der Regierung Kohl (CDU), hat deutsche Atombomben gefordert: „Im Lichte der Gefahr, daß nukleare Waffen auch in die Hände von Terroristen geraten können, müssen wir die Frage diskutieren, ob Deutschland eigene Atomwaffen braucht.“ Scholz reagierte damit in „Bild“ auf die Ankündigung des französischen Staatschefs Chirac, der Terror-Staaten mit Atomwaffen drohte. Der BZ sagte Scholz: „Ich will selbstverständlich nicht die Atombombe. Es muß aber gewährleistet sein, daß wir unter dem nuklearen Schutzschirm der Nato-Partner stehen – auch gegenüber den Gefahren des internationalen Terrorismus.“
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Verteidigungsminister Franz Josef Jung hat eine atomare Bewaffnung Deutschlands ausgeschlossen. Trotzdem sagte er: „Wir sollten in Europa, auch mit Unterstützung der USA, dafür Sorge tragen, daß der Iran nicht in den Besitz atomarer Waffen kommt.“ SPD-General Hubertus Heil: „Die Weiterverbreitung von Atomwaffen muß verhindert werden.“
Timofey Bordachev, an influential Russian academic, recently published an essay on Europe's foreign policy conduct and the prospects for nuclear proliferation in Europe
His conclusions provide a window into Kremlin thinking on these topics. Some key points /1
— Samuel Ramani (@SamRamani2) May 7, 2022